nee überhaupt nicht, du solltest die suizid-hotline anrufen und fragen, wie du das künftig vermeiden kannst...

Der Kaufhausangestellte fragt dich nicht nach deinem Personalausweis und führt kein Buch darüber, was du einkaufst. Ok. Um es dir jetzt ganz genau zu erklären. Beispiel ELENA und behindertes oder schwerkrankes Kind: Du bemühmst dich um einen neuen Job, dein alter Arbeitgeber hat in dein ELENA-Profil deine Fehlzeiten eingetragen und dass du einmal während der Arbeitszeit plötzlich verschwunden bist (obwohl du dem Chef erklärt hast, dass dein Kind gestürtzt ist und er dafür Verständnis hatte). Viel Spaß mit Hartz IV, denn einen neuen Job wirst du niemals wieder finden.

Die genannten Beispiele sind eigentlich heutzutage schon normal. Tut mir leid dir das jetzt sagen zu müssen, aber das besagte Versandhaus nutzt sämtliche Daten von dir gezielt, um Empfehlungen und Werbung zu machen, die nicht mehr eine Zielgruppe erreichen will, sondern eine bestimmte Zielperson. Und das bist du! Datenmissbrauch wäre es erst, wenn es die Daten an Dritte weitergeben würde. Ich bin Neuem gegenüber eigentlich aufgeschlossen, aber ich sehe es nicht ein, warum der Staat meine Fingerabdrücke kennen soll oder wem meine Kontobewegungen etwas angehen. Bisher hieß es: Im Zweifel für den Angeklagten, weil er ja doch unschuldig sein könnte. Langsam verwandelt es sich in: Er könnte ja doch etwas verbrochen haben, daher im Zweifel gegen den Angeklagten. Sicher ist sicher.

Es wird nie Chips unter der Haut geben? Darauf läuft es doch aber hinaus. Jeder Bürger wird unter Generalverdacht gestellt. Und dass du ein behindertes Kind hast, lässt sich einfach herausfinden: Bestellst du etwas bei einem großen namhaften Versandunternehmen A* ein Pflegebuch für behinderte Kinder, weiß dieses Unternehmen bereits bescheid, dass du mit großer Wahrscheinlichkeit ein behindertes Kind betreust. Bestellst du ein Studiernführer, weiß es, dass du studierst oder studieren willst. Bestellst du einen Reiseführer für Amsterdam, weiß es, dass du sehr wahrscheinlich nach Amsterdam willst. Mit der Einstellung "Ich habe nichts zu verbergen" toleriert man kleine Verstöße gegen den Datenschutz seitens, bis es letztenlich heißt: Chips unter die Haut! Wenn ihr nichts zu verbergen habt, dann müsst ihr nichts befürchten. Verpixeln der Gesichter ist lächerlich. Wenn man eine Person gut kennt, dann erkennt man sie auch ohne in das Gesicht zu schauen, nämlich anhand von Frisur, Klamotten, Statur, etc.. Datenschutz hat unter keiner schwarz-gelben Regierung Priorität. Deutschland ist derzeit nur eine Marionette in den Händen der großen Unternehmen.

Es ist echt erschreckend zu sehen, wie selbstverständlich die Freiheit für viele ist. "Ich hab nichts zu verbergen, daher ist es mir egal, wenn ich kontrolliert werde?" Wenn es so weiter geht, dann werden wir schon sehr bald sehen wohin das führt. Außerdem: JEDER hat etwas zu verbergen! Beispiele: Soll die Krankenkasse erfahren, dass du Raucher bist, wieviel du rauchst, welche Marke, wo du dir die Kippen beschaffst (bsp. auf dem Schwarzmarkt -> Steuerhinterziehung) und damit höhere Beiträge von dir kassieren? Soll dein künftiger Arbeitsgeber dich von vornerein bei der Bewerbung ausschließen, weil er weiß, dass du ein behindertes Kind hast und denkt, dass dein Kind zu viel Pflege braucht, sodass du nie ganz mit dem Kopf bei der Arbeit sein kannst? Soll letztendlich dir auf die Stirn tätoowiert werden: ACHTUNG! ICH HAB AIDS! damit jeder geschützt ist vor dir? Diese Beispiele betreffen dich nicht, weil du kein Raucher bist, kein behindertes Kind oder AIDS hast? Wie wärst, dann wenn dein Chef erfahren würde, dass du regelmäßig nach Malle oder Amsterdam fliegst? Dass du bei Google Street View in einem Rotlichtviertel zu sehen bist? Dass dein Mutter anhand des GPS-chipes in deiner Haut erfährt, wo du dich so rumtreibst, dass du nicht bei Mark zum lernen bist, sondern in der 50km entfernten Stadt... usw... Gebt eure Freiheit nicht für eine Pseudosicherheit auf. Wenn eure Freiheit euch nichts wert ist, dann wird man sie euch nehmen!