Olaf, der Mikro-Zähmer

Es klopfte an meiner Türe. 22:14 und meine Lieblingsserie war gerade zu Ende gegangen. Dark Matter, was für eine fantastische Serie, welch Wahrhaftigkeit. Der Autor ist ein Genie. Toll umgesetzt. „Moment, Ich komme“. Ich würgte Ihn noch kurz zu Ende und zupfte behutsam mit einer alten Zeitschrift den Schmierfilm ab.
Es klopfte erneut, diesmal stärker. Eine äußerst schlecht verstellte Männerstimme, eindeutig von einer Frau, rief ächzend: „Beeilen Sie sich bitte, ich habe Angst und meine Nerven liegen blank.“

„Durch sowas kriege ich ja total Aggressionen, was regt mich sowas auf, wenn man mich hetzt.“ Ich wurde trotzdem etwas schneller und bemerkte wie mein Körper sich nach hinten bog. „Nice“ dachte ich mir. Meine Hand berührte die Türklinke, durch das Guckloch versuchte ich etwas zu erkennen, aber es war alles schwarz. „Mach mal das Licht an, sehe ja gar nix.“ sagte ich etwas genervt.

„Jetzt mach auf, ich bin‘s doch. Wenn du denkst, dass ich dir Sackgesicht nicht gleich eins aufs Maul haue, dann bist du dümmer geworden als ich mir hätte vorstellen können.“

Ich öffnete sofort die Türe. Es war tatsächlich eine Frau. Es war , unfassbar, meine Tante!
„Was machst du hier, wie zur Hölle hast du mich gefunden?“

Meine Augen waren vor lauter Freude völlig aus dem Häuschen. Ich schielte und griff Ihr einmal schräg von der Seite mit einem kleinen Haken gekonnt ins Dekolleté. „Lass das, sonst schwöre ich bei Gott, reiße ich dir die Eier raus!“

Ich wurde sofort geil. Obwohl ich doch eben erst, egal! „Komm rein“ rief ich euphorisch. „Willst du was trinken, Milch, Whisky oder vielleicht ein Bier“? fragte ich, nachdem Sie sich auf meinen Sessel gesetzt hat, wo früher die abartigsten Sauereien praktizierten. Sie schlug die Beine übereinander und da wusste ich sofort, Sie will mir gleich den Kiefer mit Ihren strammen Waden brechen. „Mach mir einen Kamillentee“.

„Einen Kamillentee, dass hat Sie noch nie getrunken, aber mir solch Recht sein, Hauptsache Sie setzt sich gleich auf mein Gesicht. Mit dem Gedanken ging ich in die Küche. Im Schrank suchte ich den Wasserkocher. In den Stecker rein, fertig. Ach so, Wasser! Man war ich nervös. „Wieso ist Sie hier, wie hat Sie mich gefunden?“ Das Wasser kochte und ich furzte vor Aufregung. Durch das Geblubber konnte man aber nichts hören. Teebeutel rein, verdammt der Falsche, Teebeutel raus, richtigen Teebeutel rein. Etwas Zucker, warum nicht.

„Ich komme“, diesmal war ich aber auch wirklich nur unterwegs. Sie stand dort, wo wir früher immer an der Wand nackt, hemmungslos und verschwitzt unsere Körper gegeneinander pressten. Manchmal wurde es so brutal, dass die Schränke trotz Ihrer massiven Bauweise auseinander gebrochen sind. Wir hatten vergessen, dass wir nur Menschen sind. „Du bist ja noch angezogen!“ schrie ich zu Ihr. Sie schaute mich angewidert an , sogar ein Brechreiz war kurz zu sehen. Meine Tante ging zu Ihrer Tasche und was Sie dort rausholte, lies mich nicht mehr los. Im wahrsten Sinne des Wortes….