Balls of Ivory

@lg: Genau das. Tiere wissen nicht, wie groß sie sind. Sie haben auf Grund ihrer evolutionären Erfahrung nur gelernt, welche Tierarten sie besiegen können, welche gleichstark sind, und welche übermächtig sind. Wenn solche Tiere jetzt auf den Menschen treffen, können sie das überhaupt nicht einschätzen. Sie sehen nur, dass dort eine potentielle Bedrohung ist. Je nach Gattung und Art reagieren die Tiere dann mit Flucht, Ignoranz, Neugier, oder Angriff. Wenn sich ein Tier für Angriff entscheidet, dann weil es denkt, es wäre stärker. Auf Grund der gleichen evolutionären Erfahrung weiß das (üblicherweise) Tier auch, wie seine Chancen stehen. Und ja: Es konnte gezeigt werden, dass viele Tiere beim Angriffen, Verteidigung oder Flucht eine Risikoabwägung machen. Jetzt kommt da Mensch, der sich plötzlich komplett anders verhält, als alles bekannte. Wie also darauf reagieren? Bleibt der Mensch jetzt nur stehen, weil er so viel stärker ist, dass er weiß, dass er keine Angst zu haben braucht, oder ist das eine skurile Verteidigungstaktik ähnlich dem Totstellen? Die einzige Möglichkeit für das Tier, das herauszufinden, ist der Angriff. Aber - wir erinnern uns an das Thema Risikoabwägung - das kann natürlich auch schlecht ausgehen. Und so machen viele Tiere überwiegend Scheinangriffe.

Man muss hier allerdings aufpassen, weil das nicht für Tiere gilt, die keine natürlichen Feinde haben. Raubkatzen z.B. sind sich durchaus der Tatsache bewusst, dass sie relativ wenig zu verlieren haben, wenn sie angreifen. Daher sollte man jegliche Begnung mit ihnen auch tunlichst vermeiden.