Gemütlicher Ausbruchsversuch am Nachmittag

Die Tante hat n Schlafanzug an und die kommen bewaffnet zu dritt. Natürlich ist sie nicht nur Verdächtig und natürlich ist das ein Knast. Es geht (mir) aber darum, dass Polizisten viel zu oft Gewalt ausüben, bevor irgendeine Rechtsprechung stattgefunden hat. Wenn man als Polizist jemanden festnimmt, der zu 99% Kinder vergewaltigt hat, dann darf man ihn nicht grün und blau schlagen, auch wenn das jeder Mensch in dieser SItuation zurecht gerne tun würde. Das ist die Anforderung an den Job, dass man nicht wie ein lynchener Mob agiert. Man ist Staatsdiener, nicht mehr und nicht weniger. Ich zum Beispiel bin Lehrer an einer Förderschule und muss mir auch manchmal Sachen anhören, wofür es von mir auf der Straße vielleicht und unter Freunden/Bekannten ziemlich sicher ne andere Reaktion gäbe (verbal, nicht physisch), aber es ist mein Job, meine Autorität nicht auszunutzen. Im Verhältnis reagieren und für die eigene Sicherheit sorgen, heißt nicht, eine unbewaffnete, langsam und aussichtslos flüchtende Frau wie ein Berserker aus 2m auf den Boden zu klatschen. Das geht viel kompetenter und das erwarte ich von ausgebildeten Polizisten.

Kann ich nichts gegen sagen. Die gibts auch. Ich kenn auch selbst dufte Bullen. Und siehe oben meinen Job. Ähnliches Profil. Ich hab durchaus Respekt vor guter Polizeiarbeit. "Weit über die Hälfte" mag auch übertrieben sein, haste mit deinem Kontrastereotyp nicht unrecht. Aber es sind halt einfach deutlich zu viele Polizisten unterwegs, auf die meine Beschreibung zutrifft. Ich kann meinen Post getrost so stehen lassen.

Na und? Das ist der Job. In der Psychiatrie gibt es genau die selben Leute, aber du wirst niemals das Knie eines Mitarbeiters im Kreuz spüren. 100% absolut nie. Der Grund? Es gab in den 70ern eine Aufarbeitung der Gewalt in geschlossenen Einrichtungen mit anschließender Enquete und bundesweiter Aufklärungskampagne (die zur Maueröffnung für die Ossis nochmal wiederholt wurde) und seit dem wird knallhart drauf geachtet dialogorientiert zu handeln. Voraus ging die Empörung der Öffentlichkeit (vor allem der Angehörigen), ohne die wäre es wohl nie passiert. Bei der Polizei sind die Leitlinien immer stark von der Regierungspartei abhängig, das Kursangebot zur dialogorientierten Konfliktlösung leider noch nicht verpflichtend und meist Entscheidung vom Kommissariat was angeboten wird... Aber es gibt sie. Und ein anderes Eingreifen ist möglich. Kein Grund sich mit dem Status quo abzufinden...

Genau. Absolut passender Vergleich. Danke Phlex.

Ausgezeichneter Dialog der hier entstanden it! Gut gemacht an alle Beteiligte und unterschiedlichen Sichtweisen und Meinungen die Ihr hier kundtun tut. Danke. Ich beziehe Partei und möchte mich an Don Pedro anschließen und daher u.a. Phlexo widersprechen ! Nein es sind nicht die gleichen Leute, die in der Psychiatrie untergebracht werden. Allein aus dem Aspekt das Straftäter durch richterliche Anordnungen entweder nach a oder b kommen...Ich werde niemals die Sichtweise akzeptieren, zu jedem Täter eine Geschichte zur Relativierung seiner Taten! Mit der Einstellung, könnte niemand mehr verurteilt werden und dürfte auch letztlich nicht bestraft werde , da es unmoralisch wäre jemanden zu bestrafen der gar nicht. In der Lage war anders zu handeln. Ähnlich wie bei einer Sachbeschädigung die dadurch entstanden ist, nur weil ich bewusstlos war und so Sache X kaputt gemacht habe. Menschen tragen Verantwortung!