Laut gedacht
Anscheinend wird es immer schwieriger, sich über andere lustig zu machen, weil immer mehr Menschen immer weniger Spaß verstehen. Da fragt man sich, zumindestens als Comedian, ob die Branche überhaupt noch eine Zukunft hat oder ob wir zukünftig alle zum Lachen in den Keller gehen müssen.
vor 11 Monaten
vor 11 Monaten
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Krass mit meinem Kommi sinds insgesamt 98. Ich halt mich da raus. Meine Meinung kennt ihr. Hab euch lieb, meine Chillenden! Demokratie lebt vom offenen Diskurs.
Ist eine "gute" Diskussion hier. Wurde schon vieles richtiges unf gutes gesagt, aber meiner Meinung geht das Meiste doch ein bisschen zu tief und zu weit. Es ist schon wirklich ein Armutszeugnis, wenn TG sich da hinstellt und im Prinzip sagt: "Man darf ja nichts mehr sagen". Aber wenn man dem auf dem Grund geht, bedeutet dass: Meine frauenverachtenden ausschließlich auf deren Körper bezogenen Sprüche, weil mehr sind Frauen ja nicht, darf ich heute nicht mehr sagen, aber denken tue ich noch genauso...
Und auch Bulli, man das ist echt peinlich,.. ich darf mich nicht mehr pauschal über andere Menschen lustig machen??? Es gibt doch genug gute Gegenbeispiele. Felix Lobrecht redet von Ausländern und Kanaken (korregiert mich, wenn er das Wort nicht benutzt) und macht sich darüber lustig, aber er "darf" das oder ihn stört das nicht, weil er da schon differnziert und das intelligenter macht, weil er auch mit solchen Menschen aufgewachsen ist und halt nicht alle über einen Kamm scherrt.
Ist einfach echt peinlich, wenn man sich beschwert, dass man heutzutage anderen ("intelligenteren") Humor machen muss und sie dessen nicht fähig sind, aber dafür dann die Anderen verantwortlich machen. Sie müssen sich für die Sachen, die sie gemacht haben ja auch nicht schämen, denn Humor und Denken ändert sich... zum Glück.. leider nicht bei Allen so schnell.. aber wenn ich das hier so lese, würde ich sagen: "Wir schaffen das..." ;-)
Man darf halt nicht Humor dieser krassen Meinungskontrolle unterwerfen. Serdar Somuncu hat es so prägnant gesagt "jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung". Humor kann und sollte alles aufs Korn nehmen können ungeachtet von Hautfarbe oder anderen Faktoren die man nicht bestimmen kann, sowie polititischer Gesinnung und Faktoren die man bestimmen kann. Cancel Culture zielt darauf ab ungeliebte Meinungen unterdrücken und endet im Thoughtcrime und der Selbstzensur. Marodierende Mobs versuchen Meinungen zu unterdrücken indem sie Existenzen zerstören wenn jemand irgendwann Online etwas falsches gesagt hat. Die Rehabilitation ist nicht länger das Ziel, sondern nur die Zerstörung. Zeloten wie Wulwa führen ihren Kreuzzug der Heuchelei ohne zu realisieren dass die Waffen die sie schmieden gefährlicher sind als sie denken, wenn sie den falschen in die Hände fallen, da sie sie ja mit rechtschaffendem Zorn schwingen, und rechtschaffender Zorn ist immer gerecht. Mit solchem Verhalten werden dann Menschen in die Arme der Rechten getrieben, da man jemanden mit einer gemäßigten Meinung schon als Nazi verunglimpft. Redet man allerdings mit den Leuten auf Augenhöhe kann man sie davon abbringen z.B. AFD zu wählen mit sachlichen Argumenten und einer ausgestreckten Hand anstatt dieser blinden Wut. Ich könnte jetzt anekdotisch anmerken, dass es den nicht weißen in meinem Freundeskreis auch auf den Sack geht wenn sie bei Witzen ausgeschlossen werden, weil man ja über ihre Gruppe keine Witze mehr machen darf, aber die sind halt auch keine echten Schotten... just my 2 cents
"...dieser krassen Meinungskontrolle unterwerfen"
--> Wenn du dass eine "krasse Meiungskontrolle" nennst, wie nennst du dann das, was in Russland und Nordkora passiert?... einige Sätze später kritisierst du unangemessene Nazivergleiche... Aha, du misst doch nicht etwa mit zweierlei Maß?
"Humor kann und sollte alles aufs Korn nehmen können"
--> Kann man ja... es gab schon immer gute und schlechte Witze.
"...Thoughtcrime und der Selbstzensur"
--> Sigmund Freud hat schon im letzten Jahrundert festgestellt, dass man nicht alle Triebe und Gedanken offen auslebt. Das die vorherrschende Meinungen das tolerierte dominieren ist nicht neu. Es stört nur eben niemanden, solange mehr oder weniger alle einer Meinung sind. Neu ist womöglich einfach nur, dass zur vorherrschenden Meinung nennenswert Alternativen vertreten werden.
"Marodierende Mobs versuchen Meinungen zu unterdrücken indem sie Existenzen zerstören wenn jemand irgendwann Online etwas falsches gesagt hat."
--> ... oder als junge Frau auf einer fragwürdigen Demo war, wie Nemi El-Hassan. Ja, das ist in der Tat hart.
"Zeloten wie Wulwa...dass die Waffen die sie Schmieden..."
--> ...naja, diese "Waffen" liegen offen rum und werden von allen Seiten benutzt. Indem du hier gegen Wulwa polemisierst, tust du genau das was du diesen sogenannten "Zeloten" vorwirfst.
"Redet man allerdings mit den Leuten auf Augenhöhe kann man sie davon abbringen z.B. AFD zu wählen"
--> Das ist mir noch nie gelungen...liegt vielleicht an der Augnhöhe. Klappt das bei dir?
freundliche Grüße von
Umbrella
"wie nennst du dann das, was in Russland und Nordkora passiert?... einige Sätze später kritisierst du unangemessene Nazivergleiche... Aha, du misst doch nicht etwa mit zweierlei Maß?"
-->da er noch krasser und am krassesten übrig hat, würde ich das mal als Whataboutism flaggen...
"Kann man ja... es gab schon immer gute und schlechte Witze. "
Stimmt! Aber wenn schlechte Witze schon immer ein Autrittsverbot nach sich gezogen hätten, wäre Fips Asmussen nie alt geworden...
"Neu ist womöglich einfach nur, dass zur vorherrschenden Meinung nennenswert Alternativen vertreten werden."
Für mich ist eher neu, dass man sich vermeintlich direkt einem Weltbild einzuordnen hat, wenn man nicht permanent von beiden Seiten angegangen werden will. "Ich halte Habeck für einen respektablen Politiker" und "ich finde den Begriff non-binär extrem hetero-normativ und eine Konterkarikatur der Frauenbewegung der 70er/80er Jahre, die extrem darauf gepocht haben, dass der Begriff 'Frau' nicht mehr als eine Aussage über Geschlechtsteile ist" werden einen so im Diskurs von allen Seiten negativ ausgelegt. Wobei das nur für den Diskurs im Internet gilt, wohlgemerkt. Trotzdem entsteht so für viele der Eindruck nicht mehr ungehindert mal so, mal so zu denken und nicht in einem Weltbild zu bleiben. Hat man sich für ein Weltbild und eine Selbstdarstellung seiner selbst entschieden, wirken nicht-normierte Gedanken in der entsprechenden "Bubble" wie ein Thought Crime. Die Sicht, auch von John Cleese in diesem Fall, kann ich nachvollziehen.
"... oder als junge Frau auf einer fragwürdigen Demo war, wie Nemi El-Hassan. Ja, das ist in der Tat hart." und "naja, diese "Waffen" liegen offen rum und werden von allen Seiten benutzt"
Da kommen wir aus meiner Sicht zu dem, was XYZ meint und wo ihr euch eigentlich einig seid. Nur dass XYZ die Waffen "doof" findet. Ich würde es als das Problem beschreiben, das entsteht, wenn der Zweck die Mittel heiligt. Denn dann sind die Mittel automatisch für die Gegenseite auch freigegeben. So argumentiert z.B. auch die Ukraine für Mörsergranaten: "die Gegenseite nutzt sie ja auch.". Ich halte das für zu kurz gegriffen. Bei ABC-Waffen sind wir uns ja auch einig, dass die nicht okay sind.
"Das ist mir noch nie gelungen...liegt vielleicht an der Augnhöhe."
Ich vermute schon. Meinem Eindruck nach und von dem, was ich so gehört habe, kann man mit Gegenpositionen und Fakten ein Gespräch gewinnen und beenden. Wenn man aber eine Meinung nachhaltig ändern will, so soll das mit "weiß ich nicht, seh' ich anders. hast du schonmal über diese Dissonanz nachgedacht?" deutlich besser gehen.
dito, freundliche Grüße
"...würde ich das mal als Whataboutism flaggen..."
--> ? ... Die Erwähnung Russlands[1] und Nordkoreas sollte die echte Bedeutung von "krasser Gedankenkontrolle" veranschaulichen. Es handelt sich um eine ernstgemeinte und berechtigte Kritik der Wortwahl. Hier Whataboutism zu unterstellen...naja. ...Schwamm drüber... ich nehms nicht weiter übel.
"...da er noch krasser und am krassesten übrig hat,"
--> Kein besonders starkes Argument. Die Nazi-Rufer könnten ja auch "Hitler" rufen. Abgesehen davon zieht sich die polemische Sprache auch durch den Rest des Textes. Ich bleibe dabei: Wer hier von "krasser Gedankenkontrolle" redet begeht den selben Fehler, wie etwaige Nazi-Rufer.
"...wenn schlechte Witze schon immer ein Autrittsverbot nach sich gezogen hätten, wäre ..."
-->... ein "Auftrittsverbot" gibt es doch gar nicht. Was es gibt sind fragliche Entscheidungen von Veranstaltern...welche zugegebenermaßen heute oft politisch aufgeladen sind.
"...euch eigentlich einig seid. Nur dass XYZ die Waffen "doof" findet."
--> Hüstel... Es ist ist absolut okay, dass XYZ diese Waffen doof findet... Was mich irritiert ist, dass XYZ sich (im Gegensatz zu dir) dabei recht einseitig auf Linke (Wulwa, Nazi-Rufer, BLM...) bezieht, welche seiner Ansicht nach diese Waffen "schmieden" und so Menschen in die "Arme der Rechten" trieben. Obwohl ein Blick in die USA beweist, dass das so nicht haltbar ist [1] betrachtet XYZ die "Cancel Culture" als ein ausschließliches Problem der Woken und Linken.
Und das macht XYZ Polemik befremdlich einseitig, wenn er schreibt, dass dieser "marodierenden Mob" doch einfach mal "sachlich argumentieren" solle um der AfD auf "Augenhöhe" zu begegnen ...Jahh, das hat er wirklich sehr neutral und sachlich vorgetragen. Das wird sicher funktionieren ;-).
freundliche Grüße
[1] Bedrohte Wissenschaftsfreiheit - Cancel Culture gibt es in den USA vor allem von rechts
ich sehe in dem ersten Teil das "krass" eher als Übertreibung... als Stilmittel... ähnlich wie man sagt, dass man "krass Hunger" hat. Wenn dann jemand käme und fragte, wie ich denn das nennen würde, was dir Iren im 19. Jh. gefühlt haben müssen, würde ich auch das Whataboutism nennen... die Kritik, dass das übertriebene Wortwahl ist, hätte ich so hingenommen, aber die Frageform (und im konkreten Fall kommt ja noch eine Unterstellung hinzu) fand ich so nicht fair...
"Was es gibt sind fragliche Entscheidungen von Veranstaltern."
hier war meine Wortwahl unglücklich. Formal kann ich mich damit retten, dass auch ein privat ausgesprochenes aber wirksames Verbot, ein Verbot ist (wie z.B. Hausverbot). Ist aber nur ein Rauswinden. Wortwahl unglücklich, weil staatliche Steuerung angedeutet. Punkt.
"dabei recht einseitig auf Linke (Wulwa, Nazi-Rufer, BLM...) bezieht"
dem würde ich widersprechen wollen, weil die "falschen Hände" danach implizieren, dass die Waffenschmiede nicht falsch ist. Allgemein habe ich mit den letzten beiden Absätzen Bauchschmerzen. XYX hat sich eben an einer Person aufgehangen und nicht z.B. an BLM und auch sagt er nicht, dass man mit der AfD reden solle, sondern mit Menschen, die dazu geneigt wären diese zu wählen. Der Text ist polemisch anti-woke, ja. Er ist nicht das Beispiel, wie man "auf Augenhöhe" der Gegenseite begegnet, ja. Das habe ich aber auch beides nicht anders behauptet. Der Text ist aber auch nicht anti-links oder anderweitig AfD-nah. Der Feind meines Feindes ist ja nicht automatisch mein Freund. Wer das aber nicht verinnerlicht hat, tendiert von anti-woke schnell nach rechts und das ist das (vermute ich mal) das, was in XYXs Text als Beobachtung des eigenen Umfelds und nicht der eigenen Entwicklung geschildert ist...für letzteres fehlen mir nämlich die Anhaltspunkte...
freundliche Grüße
Du machst deine Sache als Verteidiger ganz gut ;-).
1. Whataboutism:
Aus der Wikipedia-Definition geht hervor, dass neben der rhetorischen Fragefigur (,welche hier erfüllt ist), auch die entsprechende Zielsetzung eine Rolle spielt. In diesem Fall bestünde der Vorwurf vermutlich darin, dass die sogenannte "Cancel-Culture" durch Verweis auf echte diktatorische Regimes wie Russland relativiert werden sollte. Es ist mir ein Bedürfnis klarzustellen, dass es mir keinesfalls darum ging irgendetwas zu relativieren. Aus meiner Perspektive handelte es sich um Sprachkritik an der Formulierung "krasser Meinungskontrolle".
2. „Meinungskontrolle“
Der Begriff „Meinungskontrolle“ ist aus meiner Sicht in mindestens zweierlei Hinsicht problematisch.
Zum einen ist diese Wortschöpfung in unmittelbarem Kontrast zum Begriff der „Meinungsfreiheit“ zu verstehen. Der Begriff beschreibt die sogenannte „Cancel-Culture“ als eine Gefahr für die freie Meinung und der Demokratie. Das ist zwar nicht völlig abwegig aber insofern fraglich, da Cancel-Culure selbst im Kern auf freier Meinungsäußerung und Boykott beruht, also zwei zutiefst demokratischen Ausdrucksformen.
Zum anderen legt dieser Begriff nahe, es gebe eine Instanz oder Gruppe, welche die Meinung überwacht oder sogar bestimmt. Dabei handelt es sich um eine mindestens ungeschickte Beschreibung unserer demokratischen Öffentlichkeit in welcher unterschiedlichste Subgruppen und Individuen mit harten Bandagen um Moral und Mehrheitsmeinung ringen. Die Vorstellung einer solchen „Kontrollinstanz“ wiegt umso schlimmer, da es sich dabei keineswegs um ein abstraktes Konstrukt handelt sondern die vermeintlichen Bösewichte für viele Menschen klar auf der Hand liegen. Dabei sind die meisten woken „Gutmenschen“ im einzelnen doch auch nur Individuen wie ich, die ihrem ganzen Leben noch nicht eine einzige Meinung „gecancelt“ haben.
3. Verantwortung für Cancel-Culture
Du hast Recht, insgesamt wird überdeutlich, dass sich XYZ nicht mit dem rechten Rand identifiziert. Dennoch wird die „Cancel-Culture“ eindeutig als eine woke, linke „Waffe“ dargestellt, indem unterschlagen wird, dass auch die rechte Seite nicht zögert diese zu benutzen. Dass XYZ die „Cancel-Culture“ beim woken „marodierenden Mob“ von „Zeloten“ besser aufgehoben sieht als in den „falschen Händen“ ist zwar tröstlich ;-). Doch ändert das nichts daran, dass es sich um eine einseitige Zuschreibung handelt. Stattdessen liegt die Verantwortung für dieses vermeintliche Problem aus meiner Sicht klar bei der gesamten Gesellschaft.
4. Ausgestreckte Hand
Dass mein Text dir „Bauchschmerzen“ bereitet hat, lag sicherlich daran, dass eine wichtige Sache fehlte. XYZ bekommt deshalb noch einmal einen letzten Auftritt mit einem schönen Zitat: Eine Diskussion führt man besser „mit sachlichen Argumenten und einer ausgestreckten Hand“ anstatt „blinder Wut.“ Das ist ein Punkt, dem wir sicher alle unterschreiben können.
Danke XYZ für deine 2 Cent und Fakeuser für die engagierte und sachliche Gegenrede.
MFG Umbrella
Lol, hat er nicht ernsthaft gesagt. "Inzwischen rede ich zuhause anders als im Fernsehn!" - Mag garnicht wissen, was er daheim so raushaut, was im Fernsehen einen Shitstorm auslösen würde. Schon klare "Früher war alles besser" Einstellung von Leuten, deren ihr Selbstbild in der Öffentlichkeit so wichtig ist, dass sie lieber garnichts sagen als sich anzupassen.
Früher wurden auch Juden verbrannt und Schwarze versklavt. Zeiten ändern dich und das ist auch gut so. Schwarzer Humor gehört auch nach Hause und nicht ins Fernsehen. Und wer es macht sollte nach 23 uhr seine Sendung ausstrahlen. Kinder saugen das auf wie ein Schwamm und geben es weiter. Und wenn du nur so lustig sein kannst, naja dann biste halt ALG2
Was meinst du mit "schwarzer Humor"? Ich habe das Gefühl, du meinst nicht das, was der Begriff eigentlich bedeutet...
interessant, wie sich hier alle kloppen. der Beitrag ist aber auch ein bisschen reißerisch gemacht und passt damit super in die bipolare Welt unter diesem Kommentar. hier mal mein Senf zu dem Thema:
Im Grunde kommen in dem, was die Unterhalter meinen, bzw. in dem, was man unter Wokeness zusammenfasst und Cancel Culture nennt, zwei Dinge zusammen. Nehmen wir die Philosophie zuerst. Der Rationalismus erlebt immer wieder Trend-Phasen. So auch in den 60er/70ern. Im Zeitalter des Atoms galten Gefühle gar nichts in Diskussionsrunden. Das war scheiße, weil zwischen rationalen Statistiken und der eigenen Wahrnehmung (der gefühlten Wahrheit) gelegentlich Diskrepanzen entstanden, die abgetan wurden. Das sorgte auch für Unmut. Hat man über die Zeit gelernt und Emotionen würden nach und nach mehr berücksichtigt. Bis zu dem Punkt, wo wir heute sind und die gefühlte Wahrheit es zu "alternativen Fakten" geschafft hat.
Zweiter Aspekt: Kommunikation als Sender-Empfänger-Prinzip. In den 60er/70ern lag die Schuld bei einem Missverständnis nahezu voll bei der*m Empfänger*in. Die*der war einfach zu dumm, es richtig zu verstehen. Auch kein schönes Ende einer Unterhaltung. Heute liegt die Schuld nahezu zu 100% bei der*m Sender*in. Das bringt halt auch kein Bock, wenn das "Prinzip der wohlwollenden Interpretation" noch nicht einmal vom Hörensagen bekannt ist und stattdessen nach möglichen Beleidung (auch stellvertretend) gesucht wird.
Nimmt man die beiden Punkten und baut sich ein Diagramm mit zwei Achsen (Rational->Emotional von links nach rechts und Sender->Empfänger von unten nach oben) so sind wir in der Zeit der Personen hier oben links in der Ecke gestartet und unten rechts gelandet, wobei ein sinnvolle Variante irgendwo in der Mitte zu finden wäre. Aus meiner Sicht schießen wir aktuell in vielen Aspakten über das Ziel hinaus.
Und warum ist das jetzt ein Problem für Comedians? Komik lässt sich in vielen Fällen vereinfacht als ein Bruch mit den Erwartungen darstellen. Das heißt, der Gag bei erzählenden Comedians lieg oft darin, die geltenden Regeln umzuwerfen. Fandest du das früher doof, war das deine Schuld. Heute hat der/die Comedian dann Schuld und in Zukunft nicht mehr aufzutreten. Etwas übertrieben die Darstellung, aber dran ist da schon was...
PS: wer sich ernsthaft hier hinstellt und behauptet, dass es Cancel Culture nicht gibt, kann mir nach einem langen Barfußmarsch die Füße lecken. Sie ist nicht neu, aber erst erfolgreich und Mainstream-fähig seit Unternehmen/Veranstalter/etc. etwas auf Shitstorms geben. Aus meiner Sicht das beste Beispiel ist die Geschichte zwischen Ronja Maltzahn und Fridays For Future...
So! und jetzt habt euch alle wieder lieb! <3
Interessante Denkansätze. Einspruch in einem Punkt:
Falls ich dich richtig verstanden habe, beschreibst das vermeintliche Phänomen als Zusammenspiel einer emotionalisierten Diskussionskultur sowie verschobenen Interpretationshoheit. Es ist absolut plausibel, dass du Recht hast. Beide Veränderungen wären leicht erklärbar:
Früher wurden gesellschaftliche Streitthemen stellvertretend durch einige wenige Journalisten, Intellektuelle und Politiker oder andertweitig Prominente diskutiert. Meinungsverschiedenheiten wurden über mehrere Tage in wenigen Fernsehauftritten und wohlüberlegten Zeitungsartikeln ausgetragen. Dieser "professionelle" Filter ist Vergangenheit. Inzwischen ist es Realität, dass JEDER Internetnutzer ALLE Gefühle und Gedanken mit der Welt teilen kann, welche SPONTAN in den Sinn kommen.
Eine Demokratisierung des Diskurses hat Vorteile aber auch die von dir angesprochene negative Konsequenzen:
+ Emotionen: Die Möglichkeit Instantaner Reaktion sowie mangelnde Professionalität fördert emotionsgeladene Faktenferne.
+ Interpretationshoheit: Dadurch, dass einer Ursache meist eine Vielzahl von Reaktionen provoziert, verschiebt sich die Interpretationshoheit vom Sender in Richtung der reagierenden Empfänger.
+ Shitstorms: Zustimmung und Interesse an Themen können schlagartig exponentiell wachsen (Shitstorms)
Trotzdem lehne ich den Begriff "Cancel Culture" ab. Warum?
"Cancel-Culture" ist im Begriff, welcher regelmäßig dazu verwendet wird um ein neues Phänomen negativ framen und einem bestimmten linken "woken" poltischen Lager zuzuschieben.
Und das ist einfach totaler Quatsch. Diese sogenannte "Cancel-Culture" ist einfach keine woke Eigenheit. Hier einige Beispiele von Fällen rechtskonservativer "Cancel-Culture":
- Journalistin Nemi El Hassan [1] [2]
- Dozentin Bahar Aslan [3]
- Autorin Hengameh Yaghoobifarah [4]
- WDR: "Mein Oma ist ne Umweltsau" [5]
...
[1] Nemi El-Hassan ? Hier habt ihr eure Cancel Culture — der Freitag
[2] Nemi El-Hassan – Wikipedia
[3] Rechter Shitstorm nach Kritik an Polizei: Wenn Cancel Culture wirkt - taz.de
[4 ] taz-Kolumne zur Polizei: Chronologie einer Debatte - taz.de
[5] Selber googeln. Sorry Chill erlaubt nur 4 Links.
Aus meiner Sicht beschreibt Cancel Culture das Phänomen ungewolltes vom Stattfinden abzuhalten. Und das erstmal ohne politische Richtung. Cancel Culture ist so gesehen nicht neu. Örtlich und lokal wurde schon in den 60er/70ern gegen Auftritte bestimmte Personen demonstriert. Nur meist ohne Folgen. Aber Social Media haben mit ihren Shitstorms daraus eine gängige Praxis, sprich "Kultur" gemacht, die von links wie rechts gepflegt wird. Deswegen find ich das Beispiel mit Ronja Maltzahn so interessant, weil das eben nicht links gegen rechts ist...
"Und das erstmal ohne politische Richtung..."
--> Solange der Begriff auf diese Weise verwendet wird, sehe ich kein Problem.
Bei dir weiß ich dann ja Bescheid ;-).
"Ronja Maltzahn" halte ich insofern doch ein recht "typisches" Beispiel, dass die Bedenkenträger von Black Lives Matter inspiriert sind und somit definitiv dem "woken" Spektrum zuzuordnen sind. Aber die sachliche und kritische Diskussion von Einzelfällen ist so oder so unproblematisch.
Ahja, sorry Grußformel vergessen:
Danke für den Austausch. Das hat Spass gemacht ;-)
einen fröhlichen Tag wünscht
Umbrella
jetzt steh ich ja voll unhöflich dar... Gruß zurück! Auch im Namen meiner Eltern...
@Chill: Was war die Intention hinter diesem Post? Irgendwie wird es unchillig weil sich alle die Köpfe einschlagen :-(
Ah komm, versuch es zu genießen. Es geht nichts über ein gepflegte Prügelei ;-).
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*hug*
Ich halte es da wie Serdar Somuncu: "Jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung!"
Ebenso kennt Humor keine Grenzen. Wer sich davon emotional belästigt fühlt, soll halt einfach daheim leise weinen.
"Ebenso kennt Humor keine Grenzen. Wer sich davon emotional belästigt fühlt, soll halt einfach daheim leise weinen."
--> Es überrascht mich das so von dir zu hören. Du harter Mann gehst schon leise weinen, wenn man dich mal jemand als "Pflaume" bezeichnet [1] ... Oder hast du am Ende her angesichts unschlagbarer Argumente Reißaus genommen... Wir werden es wohl nie erfahren. Jedenfalls möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen dich an die Einladung zu erneuern, dich zu revanchieren. Entsprechenden Gutscheincode findest du ebenfalls auf [1].
[1] https://www.chilloutzone.net/video/beschaulich-herbstlich.html#comments
In einer sachlichen Diskussion eine Beleidigung als Humor bezeichnen. Top.
"...eine Beleidigung als Humor bezeichnen."
-->
Stimmt... da deiner Ansicht nach Humor "keine Grenzen" kennt, schlüpfte ich dankbar in die Rolle des vertrottelten Comedians, der meint es sei die Pflicht des Publikums alles witzig zu finden ... du hast dich für die Rolle der woken Mimose entschieden und streitest nun dafür, dass "Humor" durchaus Grenzen hat.
...und hast damit selbstverständlich Recht. Es sollte damals witzig klingen, doch da Humor Grenzen hat, tat es das nicht. Da habe ich mich schlicht im Ton vergriffen. Die Erwähnung im Post weiter unten war hoffentlich erkennbar selbstironisch und sarkastisch. Aber meinen Entschuldigungsversuch am Ort des Geschehens [1] habe ich wirklich ernst gemeint. Dazu stehe ich auch jetzt noch. Großes Sorry.
Liebe Grüße
[1] https://www.chilloutzone.net/video/beschaulich-herbstlich.html#comments
Was für eine erbärmliche reaktionäre Scheiße. Tommy will halt noch Weiber anpacken und Sexist sein drüfen, ohne dass einer meckert. Und dann auch noch rumjammern, nachdem er Millionen gescheffelt hat und sich als Opfer gerieren, anstatt mal zu reflektieren, wie es den Frauen wohl so ging die er ständig angetatscht oder bloßgestellt hat. Peinlicher Wicht.
word
Seine Denkweise ist halt klassisch patriarchisch konservativ. Der Mann wird sich auch nicht mehr ändern. Entweder Du gehst mit der Zeit, oder Du gehst mit der Zeit. Im Falle Gottschalk halt das letztere. Ist aber auch besser so, denn auch wenn ich Teile seiner Kritik durchaus verstehen kann, kann ich andere Teile seiner Denkweise einfach nicht teilen. 1960 ist halt lange vorbei.
1. Es wird behauptet emotionale, hochsensible Menschen wollten andere kontrollieren indem sie diese mit dem Argument erschlagen, dass deren Gefühle verletzt würden.
--> Ja, das ist ja eine wirklich fiese Methode der Kontrolle XD.
2. Sobald man sich vornehme diese Menschen nicht mehr zu beleidigen, dann sei kein Humor mehr möglich.
--> Ja volle Zustimmung. Humor macht keinen Spass, wenn man darauf achten muss niemanden zu verletzen. Heute hab ich Frankenrider ganz spontan als "Pflaume" verunglimpft. So viel Spass hatte ich schon lange nicht mehr.
3. Jemand äußert Angst vor einem Katalog der Comedypolizei, in welchem steht, über wen man Witze machen darf und über wen nicht"
--> Ja, den Katalog habe ich schon in Arbeit. Ganz oben stehen die AfDler und konservative Spießer wie z.B. Andy Grote[1]. Denn die sind immer sofort beleidigt, wenn wir Gutmenschen uns mal über sie lustig machen.
4. Am Ende wird behauptet, ohne Humor sei kein Augenmaß möglich und wir lebten in 1984.
--> Stimmt, deshalb sind alle guten Mathematiker und Juristen auch immer so ausgesprochen lustig. Seinenletzter Gedankensprung erkläre ich mir so, dass er 1984 einfach nicht gelesen hat. So das wars und jetzt singt alle mit:
"Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei! Unwissenheit ist Stärke!"
[1] Hamburg: Wohnungsdurchsuchung wegen »Pimmelgate« war unrechtmäßig - DER SPIEGEL
Läuft nicht
Safari, iOS 17.1.1 - hier läufts auch nicht :-/
Du kannst doch hier keine keinen Apple Shitstorm auslösen, der war ja auch nichtmal lustig!
Das ist ein wirklich ernstes Thema! Ich sehe aber nicht nur den Humor gefährdet...
...sondern die Meinungsfreiheit schlechthin. Sprich es nur aus, denn genau so ist es doch!...Uns Gutmenschen soll verboten werden verbale Fehlgriffe zu kritisieren. Nieder mit der Meinungsdiktatur konservativer Spießer, die schon viel zu lange den Diskurs bestimmt !!!
XD
Sorry Leute! liebe diese Seite ja seit mittlerweile ca, 15 Jahren (fck Daily User) und glaube, dass ist mein erster Kommentar :D Aber das hier ist eins der dümmsten Videos ever. Das Leute wie Bully Herbig und Thomas Gottlschalk nicht mehr wie noch vor ziemlich kurzer Zeit ihren Scheiß raus in die Welt posaunen können, ohne dafür völlig zu Recht: (die beiden Typen haben schlechten Charakter, schlechten Humor und sind dabei noch relativ eklig (findet ihr in 2Min google Research)) kritisiert zu werden, großer Unterschied zu keine Bühne haben, kein Geld verdienen, eingeladen und gefragt werden. LMOA gibt Leute, die wirklich und strukturell gecancelt werden und zwar in dem Sinne, dass Sie nachwievor keine Bühne haben (Behinderte, Sinti und Roma, Palästinser usw.) Video würde in AFD - Kreisen und Co. auch einige Lacher ernten und schon deshalb sollte es hier konstant mit einem Stern bewertet werden. Leute - WACHT AUF!!! (so wie unser liebster H*Sohn AH (nein keine Sorge nicht der, meine natürlich Attila Hildmann) es so stark und labil meinte. Also nochmal Leute WACHT AUF!!! Man darf immer noch alles sagen, aber zum Glück, zum großen Glück bekommt man dafür mittlerweile Gegenwind. Zum Glück wird in diesem Sinne die Welt ein kleines bisschen gerechter, während sie natürlich ein Shithole bleibt. Lasst euch doch nicht für doof verkaufen, von ein paar macht verlierenden Männern, die von Schnupfen bisschen "Cancel Culture" rumheulen, weil sie ihre Macht verlieren. aiaiaiaiiaaiaiaiai; gibt sooooo viele gute Witze - und ja auch häufig auf die Kosten anderer - aber Bully und Thomas. Sorry Leude euch brauchte und brauch niemand. Ihr seid warum ich mich (neben IWK und II WK und 1000 anderen Gründen) für Deutschland schäme.
Woha...
"...gibt Leute, die wirklich und strukturell gecancelt werden und zwar in dem Sinne, dass Sie nachwievor keine Bühne haben (Behinderte, Sinti und Roma, Palästinser usw.) "
--> So hatte ich das noch nie betrachtet. Ein interessaner Gedanke.
Mimimi, ich darf keine rassistischen oder frauenfeindlichen Stereotype mehr bedienen ohne mir dann Kritik anhören zu müssen. Das ist so gemein!
Meine Fresse... Gottschalk war schon in den 90ern zu touchy Frauen gegenüber. Nur wurde das damals halt von vielen noch als normal hingenommen. Jetzt wird er halt dafür kritisiert. Trotzdem schauen ihm letztes Wochenende noch über 10 Mio zu und er redet davon, dasss man sich zu sehr einschränken muss... Der arme Mann!
1984? ... naja lass mal die Kirche im Dorf.
Theorie: Wenn wir keine Probleme haben, alle Dach überm Kopf und so, stürzt sich der Geist auf das nächstbeste Probleme. Wir sind anscheinend so designt. Wir könnten alle Glücklich sein, sind aber mit konstantem Glück unkompatibel. Es ist ein Wohlstandszeichen wenn man sich über Kleinigkeiten beschweren kann, und nicht ständig von irgendwem angeknabbert oder ausgeraubt wird.
Wann kommt endlich die "Word" Plakette!
Noch 'ne "Word"-Plakette !
Für eine kühle Berechnung sollte es auch Excel Plaketten geben.
Ich glaube, dass gerade der Wohlstand einen großen Teil dazu beiträgt, unglücklich zu sein. Der Mensch braucht Aufgaben, deren Erledigung einem eine gewisse Bestätigung verschaffen. Warum ist gerade bei Reichen/Promis die Rate an depressiv erkrankten Menschen besonders hoch? Ich habe immer der Eindruck, gerade die ältere Nachkriegsbevölkerung ist psychisch am stabilsten...
Promis haben kein Privatleben und werden durch ständigen Öffentlichkeitsdruck psychisch krank.
Reiche sind reich und haben in der Mehrzahl nicht dein angesprochenes Problem.
Reiche Promis sind ein Superlativ und ich will nicht mit denen tauschen.
Ja, schlimm, wie unglücklich Reichtum macht [1].
[1] Wie sich Armut auf die psychische Gesundheit auswirken kann | STERN.de
Keiner spricht von Armut.
"Keiner spricht von Armut."
--> Wohlstand bedeutet die Abwesenheit von Armut. Man kann nicht von "Wohlstand" sprechen, ohne gleichzitig Aussagen über Armut zu treffen. Wenn jemand anmerkt, Wohlstand mache unglücklich, dann klingt das wie ein Witz in den Ohren von Menschen mit großen finanziellen Sorgen.
So erklärt sich mein Diskussionsbeitrag.
Das eigentliche Problem hier ist weder Der Humor, noch dessen Grenze, welche als angemessen festgelegt wird. Beide sind nur die Ursache des eigentlichen Problems: die Gesellschaft. Aber das kannst du nicht frei äußern, weil du dich damit selbst zur Zielscheibe machst. Und die Wahrheit besteht bei über 90% der Menschen so (weil diese nicht eigenständig denken können), dass sie im Einklang mit der Masse vereinbar ist. Die größte Angst der Menschen ist es nämlich keine Akzeptanz oder zugehörigkeit zu einer Gruppe/Ethik anzugehören. Da brauchen wir uns auch nicht wundern, warum die Medien immer den gleichen Schmahn von sich geben.
ACHTUNG ACHTUNG HIER DIE POLIZEI, SIE HABEN SOEBEN EINEN KOMMENTAR VERFASST, WELCHEN SIE NICHT FREI ÄUßERN DÜRFEN.
DIES IST IHRE LETZTE VERWARNUNG.
;-)
Ich habe eine Termin :o)
jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken jeder der hier lange Texte schreibt hat Dreck am Stecken
Kaputt, will hier auch mitreden.
Ich verstehe nicht, warum sich die Wehklagenden nie der Ironie bewusst sind. Ihre Gefühle sind verletzt, weil sich andere durch ihre "Späße" in ihren Gefühlen verletzt fühlen. "Political Correctness" verachten sie, aber wehe die Kritik ist nicht ausgereift und begründet.
Wie die Trump Fans, die sich als Opfer einer verrohenden Kultur sehen, aber mit "F*ck Biden" T-Shirts rumlaufen. Oder Frau Wagenknecht, die seit Jahren in den Talkshows die größte Bühne Deutschlands hat, aber angeblich nichts mehr sagen darf.
Oder soll hier immer mitschwingen, was sich nur Jena aus Kassel traut zu sagen: Dass der Staat ungewollte Meinungen unterdrückt oder es eine geheime Steuerung der "Meinungshoheit" gibt? Dann bitte Butter bei de Fische und konkrete Beispiele nennen und nicht diese pauschalen Vorwürfe gegen "die" oder "man".
Soweit ich weiß, ist Dieter Nuhr immer noch auf Tour und nicht aus einem Fenster gefallen. Ich persönlich finde ihn halt einfach nicht mehr lustig, weil er seine Gelassenheit und Neutralität +verloren hat.
Ricky Gervais oder Bill Burr z.B. sagen ziemlich political incorrect, was sie denken. Und haben die Eier, einfach über den Reaktionen zu stehen. Vielleicht sind die einfach erfolgreich, weil sie nicht mit einem gekränkten Ego beschäftigt sind und über sich selber lachen können.
P.S.: Ich denke auch, dass der gute John Cleese mit seiner Analyse nicht Thomas Gottschalk und Bully Herbig in Schutz nehmen wollte. Dieser Zusammenschnitt soll lediglich das Gefühl bestätigen, dass die anderen falsche Gefühle haben. Nicht dass die berechtigter sein müssen, aber wer hat Anspruch auf anderer Leute Gefühle? Oder Anspruch, dass der Gag aus den 80ern immer noch funktioniert?
Bringt gute Witze, gute Argumente und steht dazu. Zeiten ändern sich. Da müssen nicht nur Comedians mit klar kommen.
Bei film und Fernsehen gibt es auch oft allgemeine Verhaltensklauseln die den Schauspielern bestimmte Aussagen in der Öffentlichkeit verbieten, weil ihr Auftreten als Werbung für die Produktion verstanden wird. Antisemitismus und Rassimus in all seinen Facetten und unterschiedlichen Definitionen genauso wie Produkterwähnungen, Kritik am Arbeitgeber und ganze Themenkomplexe wie Drogensucht, Essstörungen, sexualisierte Gewalt. Alles Tabu wenn du im Frühstücksfernsehen arbeiten willst. Mord wurde lustigerweise von der Degeto als interessant eingestuft. Über Mord darf man reden. Abtreibung ist ganz schlimm. Da würden zu viele Rentner beim Sender anrufen. Das fällt alles unter die unternehmerische Freiheit das Programm frei zu gestalten. Da kann dann auch einfach "keine politischen Äußerungen" stehen. Fertig. Dein Heimatland wird bombardiert? Sei lieber still. Du arbeitest schließlich fürs Radio und vertrittst die Meinung des Senders. Welche Aussagen genau als Werbung für die Lehren von Ron Hubbard gelten wird ja grade intensiv diskutiert. Also nicht nur ob du erwähnst ein Thetan Stufe 12 zu sein, sondern auch ob du implizit die Praxis gutheißt wie es die eine Schauspielerin aus Mad Men getan hat. Also Aussagen tätigst die sich dem Ideenkosmos zuordnen, oder als Dogwhistle für Mitglieder interpretieren lassen, und in wie fern Arbeitgeber dann klagen können. Aus Amerika kenne ich auch einen Fall wo ein Krankenhaus Mitarbeiter aufgefordert hat "highly challenging" anstelle von "unable to cope" zu sagen wenn sie mit der Presse über die Belastung im Beruf reden. Vielleicht kann man das scientology Argument ja irgendwann als Verteidigung benutzen. "Jemanden zu zwingen eine Aussage von der Wahrheit zu entfernen entspricht den Lehren Ron Hubbards" oderso. Auf jeden Fall wird der rechtliche Rahmen in dem man sich äußern kann immer enger. Kann sein dass es gut für die Gesellschaft ist, doof für einzelne ist es bestimmt. ...noch ein Beispiel das mit einfällt war der Tag für Frauengesundheit im September auf youtube. Ist schon ärgerlich wenn 20 Stunden Arbeit nicht bezahlt werden, weil es irgendwo irgendwen stört wenn man Nippel sieht. Oder sogar niemanden. Die zensieren proaktiv. Regelblutungen sind nicht jugendfrei. Keine Werbeeinnahmen. fertig. Lustig war auch wie me2 User neue Wörter für "rape" erfinden mussten damit ihre Kommentare nicht gesperrt werden. Ihr wollt über Vergewaltigung reden? ...bitte nicht das böse Wort erwähnen. Wir wollen hier Barbie Puppen verkaufen. Kommunikation ist dabei nur ein Nebenprodukt. Schade dass die Debatte darüber oft von rechten Knallköpfen dominiert wird.
Sobald die Beispiele konkreter werden, wird die Debatte schon sachlicher, da hier dann zumindest eine Motivation aus der anderen Perspektive sichtbar wird, z.B. unternehmerische Interessen. Dass das Motto "alles ungefiltert" unternehmerisch nicht sinnvoll sein kann, wird ja gerade von Elon Musk demonstriert.
Zu unterscheiden ist ja zwischen gesetzlichen Regelungen, vertragsrechtlichen Vereinbarungen bzw. AGBs und gesellschaftlicher Etiquette. Die nächste Differenzierung wäre, was inhaltlich gesagt werden darf und wie etwas gesagt werden darf.
Aber wie Du schon treffend in Deinem letzten Satz schreibst, geht es den Knallköpfen gar nicht um die Debatte, sondern um den Streit. Und ich denke, dass ist der Grund, warum viele hier das nicht so einfach stehen lassen wollen.
Ich habe mir den YouTube-Kanal von _horizont_ mal angeschaut. Da dort alle Parteien hart angegangen werden mit Ausnahme der AfD, kann man wohl leicht auf die Geisteshaltung schließen. Von mir aus können solche Clips auf YouTube bleiben.
Plakette für Quellencheck! Kuss für die Haltung!
Hut ab, ihr Beide. ... schöner sachlicher Gedankenaustausch
Schön dargelegt.
Buhuuhuu, alte weiße Männer dürfen sich nicht mehr rassistisch äußern, weil dann immer die Antifa-Gendarmerie kommt und willkürlich Zungen und Hände abhackt... Wo sind wir nur hingekommen?! Das wird man wohl noch sagen dürfen, als ein fetter, alter weißer Sack Kartoffeln...
Wenn Menschen, die sich zum "Überleben" selbst zu Marken gemacht haben, alt werden und sich einem Diskurs zu strittigen Äußerungen, die im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Reichweite getätigt wurden, nicht mehr stellen wollen/können – ok. Aber argumentiert das nicht weg, mit einer "früher ging das ja noch, aber heute..."-Grütze... Bäh, sind die alle eklig geworden...
Genau wegen solchen Kommentaren gibt es überhaupt die Diskussion. Man äußert sich zu einem Thema und egal wie bedacht man etwas sagt, wird gleich die Rassismus-, Gender- , Antisemitismus-Keule geschwungen. Anstatt gemeinsam und konstruktiv zu eine Lösung zu finden, wird nur noch gehasst.
Genau wegen solchen bescheuerten Kommentaren gibt es überhaupt die Diskussion. Man äußert sich zu einem Thema und egal wie bedacht man etwas sagt, wird gleich das Gelesene so umgemünzt, dass man dagegen schießen kann, statt eine Sekunde mal drüber nachzudenken... Diese Leute verwehren sich einem Diskurs zu diesen Themen, das ist ganz beiläufig auch dass, was der achso schlaue Psychologe vorher selber als Effekt beschreibt... Aber hey... Eine Argumentation à la "so einen Film kann man heute nicht mehr machen, da kommt die Comedy-Polizei" ist keine übersensible Reaktion?
Man nennt das auch "Opferumkehr" ;)
Oder vielleicht in gaaaanz einfach und in Anbetracht der aktuellen Lage bestimmt umso lustiger, wir lachen alle viel zu wenig:
WER WILL EINEN GUTEN JUDENWITZ HÖREN?? HÖÄ??
absolut unangemessen!
Ach krass, also darf Humor doch nicht alles und es gibt irgendwelche Grenzen, weil es wohl auch einen unausgesprochenen Konsens über "absolut unangemessen!" zu geben scheint?! Interessanter Standpunkt... Da hab ich ja noch gar nicht drüber nachgedacht...
offensichtlich!
Kein Problem für jemanden der Witze erzählen kann:
Steigt ein Rabbi in Stuttgart aus dem Zug und fragt nach, wo denn die
Synagoge sei.
"Goethestrasse 33" sagt einer.
Der Rabbi: "aaach, da ist doch das Puff?"
"Nein, das ist Schillerstrasse 44"
"Dankeschön"
Aber die Judenwitze, welche Du meinst sind eben unabhängig von Krieg und Frieden eine Beleidigung der Menschenwürde.
Bitte, für nichts
Dabei wäre es so einach Kompromisse finden:
Montags werden nur Moslems beleidigt, Dienstags darf gegen Juden gehetzt werden und Mittwochs dann Transsexualität. Aber leider sind wir Gutmenschen einfach unverbesserlich
Gutmensch – Schreibung, Definition, Bedeutung, Synonyme, Beispiele | DWDS
Hä? Warum verlinkst du die Bedeutung von "Gutmnsch"? Hab ich deiner Ansicht nach das Wort falsch verwendet? Check ich nicht.
"Das wird man wohl noch sagen dürfen, als ein fetter, alter weißer Sack Kartoffeln..."
Bin ich froh, dass du da das Wort weiß eingebaut hast. Damit sei dir der Rest von Deiner Beleidigung verziehen. Die haben es ja auch nicht anders verdient!
Interessant, dass ein Umstand der auf ein Übermaß an Luxus zurück zu führen ist, mittlerweile sogar schon als Beleidigung umgedeutet wird.
"Fett und alt" werden muss man sich halt einfach auch erstmal leisten können. Erst dann kann man es sich leisten, das auch noch als Beleidung aufzufassen...
Außerdem: Der Kommentar ist aus der "Ich-Perspektive" geschrieben und spiegelt in etwas abstrakter Sprache meine innere Gefühlswelt beim Schauen des Videos wieder. Die von Dir zitierte Stelle bezieht sich, wenn man das Geschriebene als das liest, was es ist – ein Kommentar – auf mich selbst. Wie kannst du dich also von dieser Formulierung beleidigt fühlen, wenn ich mich dort auf mein lyrisches Selbst beziehe?
Lass gut sein. Du hast eine Aussage getätigt, die du selbst unter anderen Vorzeichen verdammen würdest. Wenn Du von anderen forderst keine plumpen rassistischen Dinge zu äußern, solltest Du Dich auch selbst dran halten.
Hat der Bulli jetzt gesagt: "Die übergewichtigen schwarzen Maniok Tönnchen machen mir das Leben schwer"? Und dann versucht sich da wieder rauszureden, bspw. mit Verweis auf
Liste der Länder nach Anteil an adipösen Personen – Wikipedia
(Man beachte DE liegt da auf Platz 94!)
Ach, hat er nicht?
Die Spaßbremsen, welche ich bisher kennengelernt habe, haben selten eine andere Hautfarbe als weiß und ich gehe davon aus, dass du da auch dazu gehörst.
Welche Witze von Gottschalk/Bulli/Cleese findest Du denn so rassistisch, dass Du ihre Erfahrungen mit dem Internetmob in Frage stellst? Konkrete Beispiele? Die hättest Du ja bringen können und dann so einen Satz als Retourkutsche.
Wir leben in einer extrem polarisierten Welt, leider. Zugang zu Twitter haben X Millionen. Wenn davon 10.000 einen Shitstorm lostreten bekommen die Redaktionen Angst. Sie haben dann auch Angst sich vor Ihre Künstler zu stellen, unabhängig davon, ob da tatsächlich etwas vorgefallen ist. Und genau das ist doch der Kern dieses Videos.
Etwas mehr Grauzone bitte & intelligente Witze!
@derwoda: "Lass gut sein." ah jaa... Bulli und Gottschalk in Schutz nehmen, um dabei "mehr intelligenten Witz" zu fordern... Was genau ist denn eigentlich dein Standpunkt nochmal?
Siehe meine anderen Kommentare. Ich denke das wird für einen guten Gesamteindruck reichen
Ich kommentiere nur weil das Lesen dieser Diskussion weh tut und ich weitere Schmerzen vermeiden will:
@Chin_Chillaaa und @derwoda haben recht. Dein Kommentar ist eine bloße Beleidigung und du verhältst dich sehr kindisch (Buhuuu, Judenwitz, Beleidung abstreiten .... ernsthaft?). Es geht hier um die Kunstfreiheit und nicht um das Recht rassistisch beleidigen zu dürfen. Lern mal dir Meinungen anzuhören und zu akzeptieren auch wenn es nicht deine Meinung ist. Und ja, Rassismums ist keine Meinung sondern Diskriminierung - darum gleich nochmal: Hier wird kein Recht auf Rassismus eingefordert. Und ob Blackfacing Rassismus ist oder nicht darf diskutiert werden.
"Darf disktutiert werden", richtig. Das ist nicht möglich, wenn die Bullis dieser Welt von einer Comedy-Polizei sprechen, sich damit vorne weg schon in die Opferrolle bringen und damit einen sachlichen Diskurs zum eigentlichen Thema verzerren, weil sie erstmal als Opfer verstanden und bemitleidet werden wollen, obwohl es in der Debatte ursächlich darum geht, dass sich andere z.T. eben sehr berechtigt diffarmiert dargestellt sehen oder schlicht und ergreifend kritisieren, dass mit einer großen Reichweite einfach realitätsverzerrende Klischees verbreitet und gefestigt werden. (Dem einen oder anderen ist das Prinzip vielleicht noch von der AfD bekannt)
Weißte, solche Trottel wie Gottschalk und Co. reden dann gerne von Zensur und pla, sehen sich aber komischerweise immer sofort persönlich angegriffen, wenn man ihre Inhalte kritisiert, mahnen dann gerne selber mit Anwälten ab, wenn sie vermeintlich falsch dargestellt werden (also lassen zensieren...) usw.
Und jemand, der meinem ersten Kommentar hier die "geschwungene Rassismuskeule" unterstellt – alter, wo? Wo bitte schwinge ich die?Es geht eben genau darum, dass eine Debatte nicht möglich ist, wenn als erstes sofort immer in einer Kritik "die woke Antirassismus-Keule" geahnt wird, obwohl sie es vielleicht gar nicht ist. Ich verweise an dieser Stelle auch gerne nochmal auf diesen total smart reingecutteten Psycho-Dude, den kannste nämlich Pro und Contra Bulli & Co. auslegen – gleichermaßen. Einfach mal Probieren und überrascht sein...
"Dein Kommentar ist eine bloße Beleidigung und du verhältst dich sehr kindisch (Buhuuu, Judenwitz, Beleidung abstreiten .... ernsthaft?)"
Alter, uff... Ok. Du fühlst dich also auch davon beleidigt oder was? Von was bitte?
"Du bist kindisch" ist nicht beleidigend oder was?
Der Judenwitz ist total unangebracht – genau das ist mein Punkt gewesen! Wie kann man das nicht checken?
Es tut mir leid, aber du hast dich einfach vergaloppiert:
1. Wenn jemand sich als Widerpart der Comedy-Polizei sieht, dann sieht er sich doch nicht als Opfer oder seit wann ist der Widerpart der Polizeit das Opfer und nicht der Gauner?
2. Was soll das ganze mit der AfD zu tun haben, außerdem dass Bully und Gottschalk zur "Pop-Kultur" gehören und die AfD eine populistische Partei ist?
3. Wenn es keine "Rassismus-Keule" gibt die dir jemand unterstellen kann (weil unsachlich - zurecht) dann gibt es auch keine "Anti-Rassismus-Keule" die du jemandem unterstellen kannst.
3. Den reingecutteten Dude: Beim ersten Satz schon, beim zweiten vielleicht, spätestens beim dritten wird es eindeutig, dass er sich für die Kunstfreiheit von Satire und Komik ausspricht.
4. Wer sagt denn dass ich mich beleidigt fühlre? Ich hab doch gerade erst kommentiert. Du beleidigst Gottschalk und Co. als alte weiße Säcke Kartoffeln. Du merkst grad einfach nicht mehr, dass du a) rassistisch, b) altersdiskriminierend und c) beleidigend bist. "Wie kann man DAS nicht checken?"
5. Und kindisch: du beleidigst, streitest es ab, bist trotzig, und renitent ... QED.
P.S. Es ist okay. Du hast dich vergaloppiert. Lass gut sein. Es gibt andere Diskussionen. Du hast bessere Tage und ich auch.
"QED" deine Mudda.
"1. Wenn jemand sich als Widerpart der Comedy-Polizei sieht, dann sieht er sich doch nicht als Opfer oder seit wann ist der Widerpart der Polizeit das Opfer und nicht der Gauner?"
Und wer ist mit Comedy-Polizei gemeint? Etwa die "linken Gutmenschen"? Und wer sieht sich häufig ach so gerne als "Opfer des linken Such-dir-was-aus-Wahns"? Fertig mit Metaphorik?
"2. Was soll das ganze mit der AfD zu tun haben, außerdem dass Bully und Gottschalk zur "Pop-Kultur" gehören und die AfD eine populistische Partei ist?"
s.o.
3. Wenn es keine "Rassismus-Keule" gibt die dir jemand unterstellen kann (weil unsachlich - zurecht) dann gibt es auch keine "Anti-Rassismus-Keule" die du jemandem unterstellen kannst.
Hä? Junge, Logik ist nicht so deins oder? Wenn jemand einen DER deutschen Kinofilme "wegen der Comedy-Polizei" nicht nochmal machen würde, soll er einfach die Fresse halten, so einfach. Oder er findet eben in seiner Rolle im Rampenlicht die Kraft, das Thema eben nochmal, aber besser aufzugreifen, um einen würdigen, dem Zeitgeist entsprechenderen Nachfolger zu kreieren. Das dann aber mit einer "früher ging das ja noch" Haltung weg argumentieren zu wollen ist einfach alte Männer Logik und ein Zeichen für schwaches Denken, dass zu sehr einfachen Lösungen neigt – wie der Humor leider oft zu Beweisen scheint, wenn es Kritik gibt...
Ein Sacha Noam Baron Cohen schafft es in meinen Augen z.B. doch auch noch. Passend zum Thema: z.T. eben sogar als Jude mit Judenwitzen, bei denen ich lache und hart heule zugleich...
4. Wer sagt denn dass ich mich beleidigt fühlre? Ich hab doch gerade erst kommentiert. Du beleidigst Gottschalk und Co. als alte weiße Säcke Kartoffeln. Du merkst grad einfach nicht mehr, dass du a) rassistisch, b) altersdiskriminierend und c) beleidigend bist. "Wie kann man DAS nicht checken?"
ähm, das hier z.B.:
"5. Und kindisch: du beleidigst, streitest es ab, bist trotzig, und renitent ... QED."
Ja, bin ich, weil: "Lern mal dir Meinungen anzuhören und zu akzeptieren auch wenn es nicht deine Meinung ist."
QED du alter weißer Sack Kartoffeln... :*
Dein
alter weißer Sack Kartoffeln...
(nach wie vor: Ich-Perspektive... Ich hätte es einfach in Anführungszeichen setzen sollen. Aber immerhin lass ich meine Copy-pasted-Beleidigungen anderer drin, die ihre Beleidigung, dann im Nachhinein doch wieder raus editieren... wie unehrlich von mir.)
Also Ricky Gervais ist z.B. noch dazu in der Lage, über alle Minderheiten Scherze zu machen...
Es kommt auf das Maß an!
Ich war Freitag auf einem Weihnachtsmarkt. Auf dem Weg dorthin eine Kreissparkasse mit Leuchtreklame. Es war das K ausgefallen. Auf dem Rückweg hat man im Vorraum 2 Asiaten stehen gesehen. Wir haben herzlich gelacht. Keine Ahnung, ob die beiden das lustig gefunden hätten, sie hatten uns nicht gesehen. Ich hätte kein Problem damit gehabt, hätte ich in einer Kartoffelbank in Japan Geld abgehoben und mich hätte jemand darauf hingewiesen.
Von meinen Freunden mit Eltern aus sonstwo weiß ich, dass sich Witze über Stereotype abnutzen und irgendwann als lästig empfunden werden und zwar insbesondere dann, wenn sie a) schlecht sind b) über den kompletten Abend durchgezogen werden c) Eine Abgrenzung bewirken. d) es ins persönliche geht. "Bombenleger", "Perserteppich"
Lustig finde ich es, wenn jemand gut Parodieren kann. Z.B. Inder, die immer mit dem Kopf wackel. Lustig finde ich es auch, wenn bizarre kulturelle Eigenarten auf's Korn genommen werden. Das ist dann von der Person gelöst.
Irgendwann hab ich mal einen Norddeutschen in Schwaben getroffen der meinte in etwa:
"Die Schwaben und die Afriikaner kippen beide Essig über ihr Essen. Den Afrikanern mache ich da keinen Vorwurf, die machen das damit es nicht verdirbt. Aber die Schwaben! Die machen das, weil sie denken das es schmeckt."
Gelten die Schwaben nicht als genügsam? Die würden den Essig also übers Essen machen damit es sich länger hält und nicht weggeworfen wird. Damit sie nicht neues kaufen müssen.
Mag sein, dass das historisch der tatsächlich der Grund ist. Ich werde das prüfen. Im Restaurant heutzutage aber eher unwahrscheinlich. ;)
Säure ist in vielen Küchen verbreitet. Franzosen greifen gerne zu Rotwein und darüber hab ich noch niemanden lästern hören. Essig ist genaugenommen auch nichts anderes als überreifer Rotwein... Schwaben lassen eben nichts verkommen ;-)).
Ich werf das Zeug 2 mal die Woche auf meine Linsen! Das gehört da einfach drauf. Fand den Niedersachsen trotzdem lustig, die kennen das halt nicht so.
Den Kommentar mag ich. Satire und Parodie können wirklich respektvoll und lustig sein, auch wenn sie bitterböse erscheinen. Dem Film gebe ich insofern recht, als dass die Schere im Kopf die Kreativität stark beschränkt. Einer der Gründe, warum wir einen Rückgang an Kinokomödien erleiden The Pathetic Death of Comedy Movies - YouTube
Danke, hab das Video grade angeschaut. Dass es mittlerweile so wenig Komödien gibt war mir so gar nicht bewusst. Vielleicht etwas Off-Topic, aber gewissermaßen verwandt ist das Phänomen, dass Sprache zurecht gebogen wird.
George Carlin hat das mal zu gemacht:
George Carlin - Soft Language - YouTube
Schönen Abend!
Thomas Gottschalk als Kronzeugen für überbordende Political Correctness finde ich etwas schwierig. Der gehört für mich dann doch eher in die Kategorie alter Mann, der von der gesellschaftlichen Entwicklung abgehängt wurde und sich die 90er zurückwünscht, als alles noch besser war. Alles hat seine Zeit und manche Dinge wie Blackfacing oder Indianerromantik sind einfach überholt. Ansonsten ist Satire schon immer angeeckt und das ist auch heute noch der Fall und auch gut so, sonst würde sie keinen kratzen. Ein Recht auf nichtaufgeregte Reaktionen gibts nicht, also einfach machen und den Shitstorm genießen. Die gesellschaftliche Debatte über die Grenzen des Erlaubten gibts dann automatisch. Ich sehe immer noch reichlich Comedians, die völlig ungehemmt in alle Tabus reingehen, muss man halt die Eier für haben.
Ich bin zwar nicht so alt wie Thomas Gottschalk, aber ich wünsche mir gelegentlich auch die 90er zurück. Damals auf der Realschule von Schülern umgeben, deren Eltern eine normale Berufsausbildung hatten:
- Nur ein Verdiener in der Familie, z.B. Postbote
- Trotzdem 2-3 Kinder und mehrere Urlaube pro Jahr
- Trotzdem konnte man sich ein Häusle bauen
- Integration (von Neuankömmlingen) war idR kein Thema, sondern eine Selbstverständlichkeit, allzu dörfliche Gemeinden mit 20% Republikanerwählern ausgenommen. Dafür haben sich die vernünftigen aber auch entsprechend eingesetzt und Contra gegeben, uneigennützig.
Indianer Romantik? Schau mal ein aktuelles Interview mit deren inoffizieller Vertreterin. Die hat da nicht viel gegen. Das Bild der Indianer als mutige, tapfere und umweltbewusste Menschen ist ja nicht schlecht. Dass die keine Abstrakten Begriffe kannten hat eben eine entsprechende Sprechweise als Resultat. Es wollten damals fast alle Indianer sein, kaum einer ein bleichgesichtiger Cowboy -> Wertschätzung?
Du hast das vielleicht anders gemeint. Ich fand die 90er toll.
"Indianer Romantik? Schau mal ein aktuelles Interview mit deren inoffizieller Vertreterin. Die hat da nicht viel gegen. "
--> Interessant, könntest du da die Quelle verlinken? Merci.
Wohl wahr! Unterhaltung, Musik und Humor hat sich stark gewandelt - und für Comedy sorgen die Offiziellen mehr als genug selbst.
Nun ja, ich lache immer noch sehr viel und gerne. Und es gibt auch hierauf COZ genügend Beispiele, dass man sich zum Lachen nicht über Minderheiten lustig machen muss. Auch heute gibt es noch sehr lustige Menschen, die im Fernsehen die Netiquette bewahren können. Diese Menschen machen sich dabei zum großen Teil über sich selbst lustig. Und das ist mMn mit einer der besten Seiten des Humors. Denn jeder Mensch hat auch seine Eigenarten, die er komisch finden darf. Filme sind auch meist Zeitzeugen und spiegeln die Gesellschaft zu dem Zeitpunkt dar. Und ich verspreche dir, schon heute gibt es genug Jugendliche, die einen Schuh des Manitu nicht mehr lustig finden. Genauso wie ich die alten Edgar Wallace Filme schrecklich langweilig finde. Also anstatt insgeheim einen fast 80 Jährigen Entertainer aus alten Zeiten zu bejahen, einfach mit dem neuen Humor gehen und Menschen und deren Gefühle respektieren. Ist gar nicht so schwer und auch nicht negativ. Es ist sogar ethisch gesehen eine tolle Entwicklung!
Machst du dich in deinem profil Bild nicht über schwule lustig?
Nein. Wenn du genau darüber nachdenkst kannst du erörtern was dieses Bild aussagt. Aber es ist ein künstlerisches Objekt, daher darfst auch du darin etwas anderes Interpretieren, als der Künstler eventuell damit aussagen möchte. Ich für meinen Teil nehme dieses Bild nicht dazu das schwul sein zu kritisieren. Und Schwul sein ist übrigens nur ein neutraler Zustand. Genau wie Hetero sein oder Europäer oder Afrikaner.
Nimm doch stattdessen twas wie: "Wer das liest ist Hetero". Fänd ich persönlich künstlerisch wertvoller.
ich finde schon, dass man die Wörter, die man gegeneinander vermeintlich austauschen kann, zumindest in Teilen einander gleichsetzt. und in dem Bild wird in "wer das liest, ist doof", das Wort "doof" ausgetauscht... ich kann deswegen schon verstehen, woher weasel kommt und das Abtun dessen kann ich nicht so nachvollziehen...
"...die einen Schuh des Manitu nicht mehr lustig finden"Der Schuh des Manitu ist lustig? Dann muss ich wohl einen anderen Film gesehen haben. Die Bullyparade (die Show, nicht der Film) habe ich früher ganz gerne geschaut, aber seine Filme, vor allem der und Traumschiff Surprise, waren selbst mir einfach zu flach, und ich lache bis heute noch über Fürze.
Kann schon sein, trotzdem war er der erfolgreichste deutsche Kinofilm. Auch wenn du nicht dazu beigetragen hast. Aber hier sind wir beim nächsten Problem einer humoristischen Gesellschaft. Ich-bezogene Weltsichten. ;)
Muh und WAU
Dein Kommentar wartet deswegen jetzt auf Begutachtung. Falls alles in Ordnung sein sollte, wird er natürlich freigeschaltet.
Deswegen kann ich diesen geänderten Kommentar nicht entgegennehmen.