Rollt sich langsam, wenn man auf der Leitung steht

viel mehr LSD als bei den Mechanikern, aber trotzdem irgendwie langweiliger. Außerdem umgekehrte Situation, als technischer Laborant sollte ich die Sicherheit gewährleisten während die akademischen Chemiker versuchen möglichst viele Geräte zu verstellen ohne dass ich es merke. Dafür kriegen sie auch doppelt soviel Geld. Also ne Art Hausmeister fürs Chemielabor. Top Erlebnis war ein Doktorant der ein Langzeitexperiment mit Arsen in Sedimentsäulen nicht fürs Wochenende vorbereitet hat und als ich Montags die Tür öffnete stand er in Turnschuhen mit so kleinen Plastiküberziehern in einem Meer aus Arsenlösung. Der wusste nicht dass er fast gestorben wäre (bzw nahm es nicht ernst) und ich war in echter Panik. Ist schwer einzuschätzen bei hochgiftigen Substanzen. Aber das Labor war modern und die Konzentration in der Atemluft wohl nicht so hoch. Trotzdem, 150 mg sind tödlich und da waren ca. 200 Liter auf dem Boden + ein blaues Fass aus dem fröhlich weitere Lösung schwappte und dabei kleine Wellen am Boden erzeugte (der ganze Versuchsaufbau war Unsinn, würde jetzt zu weit gehen, aber waren die Anfänge der Automatisierung im Labor und die TUH wollte gerne ganz vorne dabei sein, trotz zu wenig Leuten die die Rollenpumpen im System programmieren konnten. Die Sensoren waren alle schon da, aber der code fürs ganze System bestand aus den zwei zeilen: "pumpe an" und "nächste Röhre"). Ein Spritzer davon auf der Kleidung ist 3 Monate später noch bei Berührung tödlich. Das schafft ein herrliches Gefühl der Ungewissheit und man läuft noch ne ganze Zeit in ständiger Angst durch die Gegend. Eine andere hat sich Bariumchromat mit einer Glasscherbe unter die Haut geritzt. In der Mittagspause zeigte sie mir die Eintrittswunde und benahm sich dabei als wäre sie vom Zombie gebissen worden "sag es niemandem weiter, aber ich habe nur noch eine Stunde zu leben" (zeigt mir einen neongrünen Streifen der von der linken Hand zu ihrem Ellenbogen verläuft), sie ist dann doch ins Krankenhaus gefahren und nicht unterwegs explodiert. Keine Ahnung was sonst passiert wäre. Bestimmt nix gutes. Danach nen Job fürs Umweltamt gekriegt- Palladium Kolloide aus Autobahnabwasser bestimmen, das war echt cool. In Gullis unter der Autobahn rumkrabbeln und schlamm in Gläser stopfen - genau mein Ding! Einmal im Monat zugriff auf ein Elektronenmikroskop gekriegt um die gesammelten Proben auszuwerten und echt viel Spaß dabei gehabt. Wenn man ne Bakterie zu lange ankuckt platzt sie irgendwann von der Hitze durch den Elektronenfluss. Fürs Vorbereiten der Proben gab es außerdem Zugang zu einem "Gemeinschaftslabor". Also ein Labor ohne verantwortliche Person wo jeder sein eigenes Ding durchzieht. Sogar Studenten dürfen da rein!! Ich hab meinen Kram aufgebaut und vor der Tür gewartet um nicht so viel Gift einzuatmen. Danach fürs Ozeanologische Institut Parasiten auf Fischinnereien gezählt, das war der pure Horror. 8h täglich nur durch Mikroskop kucken und bei jedem schwarzen Punkt einen Knopf drücken. Als Kind dachte ich immer man könnte ewig weiterzählen, weil es ja unendlich viele Zahlen gibt. Pustekuchen! 7982 ist das absolute Maximum! Danach beginnen die Halluzinationen. Dann noch einen Tag in der Desinfektionsküche vom Krankenhaus gearbeitet (da war ein Typ, der stand den ganzen Tag am Ultraschallbad. In der Bedienungsanleitung steht 3m Mindestabstand, er: 10 cm vor seinem Penis, aber okeh. Wollte nix sagen am ersten Tag) und mir schnell nen anderen Beruf gesucht... als Lehrer! hahaha! wenn du dich über die aktuellen Wahlergebnisse wunderst, das liegt an der Qualität der Lehrer in der Vergangenheit.

Lehrer-Stories, go!

nee, das muss unter nen anderen thread

Heilige Scheiße... Vielleicht doch weniger hier kommentieren und lieber ein Buch schreiben? Ich würds lesen.