Laut gedacht
Süchtig nach Medienzeit? Vielleicht sollte man nochmal überdenken, wie Kids an die Sache herangeführt werden.
05.08.2023
05.08.2023
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Also, ihr wisst schon Bescheid. Abschalten! :)
- Peter Lustig
Ich halte das Smartphone auch schön nah ans Gesicht, damit ich die Kommentare lesen kann.
ade menscheit willkommen in der matrix, neo
Seit nunmehr über 5000 Jahren ist das Ende nahe und Schuld ist die Jugend.
"Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte" (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).
"Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." (Sokrates, 470-399 v. Chr.)
„Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüßten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit. Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung“ (Mönch Peter, 1274)
.....
Und Zeichen des Untergangs gibt es viele...
Früher war es Rock 'n' Roll, der alle verdorben hat, später der Gangster Rap. Zu meiner Zeit hat uns der Fernseher alle verblödet und der Game Boy hat uns den Rest gegeben. Computerspiele haben uns entsozialisiert und Pornos unsere Sexualität zerstört. Dank Walkman und Discman sind alle hörgeschädigt und wegen des Taschenrechners kann keiner mehr rechnen.
Bla bla bla...
Jede Generation schimpft auf die Jugend und prophezeit den Untergang... bis jetzt hatten alle Unrecht...
Jetzt ist das aber bestimmt etwas ganz anderes... So dachten es auch alle Generationen vor uns...
Möchte hinzufügen:
"Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben,
sie ist böse, gottlos und faul,
sie wird niemals so sein, wie die Jugend vorher,
und es wird ihr niemals gelingen,
unsere Kultur zu erhalten."
Tontafel Babylon 1000 v. Chr.
Und, gibts Babylon heute noch? :-P
XD... Das ist mir auch aufgefallen. Hab nachgeguckt... die nächsten 400 Jahre waren nicht so prickelnd. Aber richtig gründlich untergegangen ist die babylonische Kultur erst mit der Eroberung durch die Perser 539 v. Chr.
Naja, vielleicht stimmts ja, was im alten Testament so zu lesen ist, dass die Menschen damals so ca. 900 Jahre alt wurden. [1] Dann würde das zeitlich ziemlich genau hinkommen und die Prophezeiung wäre wahr :-D
[1] Biblisches Alter – Wikipedia
Du mischt Äpfel und Birnen. Es geht nicht um die allgemeine Verehlendung von jugendlichen Umgangsformen. Es geht hier beispielhaft ganz konkret um die Frage, ob der frühkindliche Umgang mit Handy und Internet sich positiv oder negativ auf die Bidung/Entwicklung der Kinder auswirkt. Wie eine englische Studie zeigt führt die frühe Benutzung von Handys keineswegs zu einer Verbesserung der Bildung/intelligenz, und auch die angeblich wachsende "Medienkompetenz" (was immer das sein soll) verbessert die Bildung nicht. Ganz im Gegenteil. Die Kinder zeigen bei intensiver Nutzung Entzugserscheinungen (wie hier zu sehen), die, auch wenn nicht körperlich, Drogenentzugserscheinungen ähneln. Mit Rock'n'Roll oder Discman hat das überhaupt gar nichts zu tun. Trotzdem danke für die tollen Zitate. Ich hab auch noch eins: "So jung kommen wir nicht mehr zusammen." Prost!
Sehr informativ!
Zu meiner Zeit war es das Fernsehn. Wobei hier zu erwähnen ist, dass die 2 Kinder die von 00:24 bis 00:44 gezeigt werden schon ein wenig krankhafte Anzeichen vorweisen. Allerdings kenne ich nicht die Geschichte dahinter. Aber wenn man hier tatsächlich irgendwem eine schuld zuschieben will, dann sind es die faulen Eltern.
zu meiner Zeit machte Fernsehgucken eckige Augen xD
Negative Effekte des Medienkonsums auf Kinder scheinen inzwischen von einer Vielzahl von Studien dokumentiert zu sein:
Schon 2004 untersuchte eine neuseeländische Studie die gesundheitlichen Langzeit-Auswirkungen des kindlichen Fernsehkonsums und kommt zu dem Schluss, dass die "Menge des TV-Konsums [...] bei Kindern bis ins Erwachsenenalter wirkt. Sie sind übergewichtig, weniger fit [...] und haben einen höheren Cholesterinspiegel."[1]
Aktuellere Studie aus den USA kommt 2019 zum Schluss, dass die Hirnentwicklung von Kleinkindern leidet, wenn diese mehr als eine Stunde pro Tag am Bildschirm "daddeln" [2].
Ja, die Eltern sind in der Pflicht. Und in unserem Falle wir selbst...
Apropo, was hänge ich schon wieder vor dem Bildschirm rum? So, ...aus das Ding jetzt!
[1] Schon zwei Stunden täglich Fernsehen schädigen für das ganze Leben
[2] Kinder am Handy: Hirnforscher warnen vor Folgen der Handynutzung - FOCUS online
Und genau solche Studien und Aussagen sind völliger Blödsinn. Die Studie ist nicht als Quelle angegeben und sicherlich (wie fast immer) völlig falsch interpretiert. Die Autoren (des Artikels, nicht der Studie) verstehen den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation nicht.
Natürlich entwickelt sich das Kind, welches 2 Stunden am Tag Fernsehen guckt, im Durchschnitt nicht so gut wie ein Kind, welches keine 2 Stunden Fernsehen guckt. Das liegt aber nicht am Fernsehen gucken, sondern daran, dass im Durchschnitt Kinder, die 2 Stunden Fernsehen gucken, auch sonst nicht ausreichend von den Eltern gefördert werden. Wer sein Kind dauernd vor den Fernseher setzt, zeigt einfach fehlendes Interesse. Auch haben Eltern, welche kein Interesse an sportlicher Aktivität haben, natürlich eine höhere Tendenz, ihr Kind vor dem TV zu setzen, als der Fitnessfanatiker.
Ich gebe dafür noch einmal ein schönes Beispiel:
Es hat sich ergeben, dass Kinder, deren Eltern einen Rasenmäher besitzen, im Durchschnitt deutlich besser in der Schule zurechtkommen, als Kinder, deren Eltern keinen Rasenmäher besitzen. Die Folge ist nicht, dass Rasenmäher Kinder intelligent machen, da es hier zwar eine Korrelation (Bildungsniveau der Eltern) aber kein direkter kausaler Zusammenhang besteht.
Auch wenn in Sommern, in denen viel Eis gegessen wird, viele Menschen ertrinken, heißt es nicht, dass Eis essen zum Ertrinken führt.
Nimm Zwillinge und behandle sie völlig gleich. Am Abend wird eines für 1 Stunde in einen dunklen Raum gesetzt und das andere guckt 1 Stunde Tierdokumentationen und Sendung mit der Maus. Ich bezweifle ernsthaft, dass das Kind im dunklen Raum intelligenter sein wird, als das Kind, welches TV guckt.
@MeisterQuitte:
Mitnichten sind solche Studien "völliger Blödsinn".Es ist zwar die Anmerkung berechtigt, dass hier Korrelation nicht mit Kausalität verwechselt werden darf (Deshalb schrieb ich ja auch "wenn" und nicht "weil"). Doch in diesem Fall ist die Korrelation eine notwendige Voraussetzung für die plausible Kausalität und liefert damit durchaus Erkenntnisgewinn.
Dass du ausgerechnet das Ausharren in einer Dunkelkammer als garantiert minderwertigere Beschäftigung anführst ist bezeichnend. Es ist nämlich alles andere als klar, welche Beschäftigungsqualität dem Fernsehen zuzuordnen ist. Womöglich genügt schon die Kreativität, welche aus gepflegter Langeweile entspringt um eine stärkere Förderung zu erzielen als durch hochwertiges Kinderfernsehen möglich ist.
Und ganz sicher hängt die Förderungsuqualität auch von der Dauer des Konsums ab. Ja, es ist sehr plausibel, dass ein Kind durch eine begrenzte Mediennutzung auch gefördert werden kann, doch alles hat seine Grenzen. Die Autoren der Studie halten Medienkonsum ab 1h/Tag für problematisch. Von mir aus kannst du deine Kindern trotzdem 2h täglich mit Tierdokus und der Sendung mit der Maus zuballern. Das möchte ich lieber nicht riskieren.
Die Studien zur Intelligenzminderung durch Medien gehen sehr viel weiter als nur die Korrelation aufzuzeigen. Es ist vielmehr so, dass man lernt, dass das Geschehen nicht den gleichen logischen Gesetzen folgt die man aus der echten Welt kennt (zb wegen Plotrüstungen, vorgefertigem Verlauf durch Genre Zuordnung, computergenerierte Inhalte, Werbeinhalte, oder einfach weil man weiß dass der Film 2h geht und sich nach 1:40 langsam dem Ende nähert). Von vielen Szenen dissoziiert man sich also in der Annahme dass die Gefahr grade nicht so schlimm sein kann (sind ja erst 10 minuten um), oder dass die Frau garnicht echt vergewaltigt wird (ist ja nur ein Film). Die Dissozation von logischen Folgen und kausalen Zusammenhängen über lange Zeiträume verursacht einen Lerneffekt (eine intelligenzleistung), die unseren sostigen Lernerfolgen oft direkt widerspricht. "alle Beweise zeigen deutlich auf ein bestimmtes Ergebnis, ich glaube das Gegenteil" ist keine dumme Aussage, solange man davon ausgeht dass es einen Erzähler gibt der die Geschichte konstruiert hat. Bei Intelligenz geht es um die Frage wie man Kausalität verarbeitet. Also zu welcher Art Schluss man eine Neigung entwickelt.. usw usf. lässt sich schwer zusammenfassen.
nachtrag wegen der Generationsschiene: das gleiche Ergebnis lässt sich auch für Bücher aufzeigen, nur mit längeren Belohnungszyklen und dadurch geringerem (negativem) Lernerfolg.
Dabei sind es die Erwachsenen, welche uns Sorgen bereiten sollten...
Noch nie lebten so viele ältere Menschen wie heute. Da diese überproportional viel Macht ausüben, wird unsere Gesellschaft aktuell in einer niedagewesenen Weise von älteren Generationen dominiert.
Es ist wissenschaftlicher Fakt, dass Menschen politisch und Weltanschaulich gerne auf ihren Ansichten beharren[2] und daher leider zu befürchten, dass wir aktuell unflexibler auf neue Herausforderungen reagieren als sonst möglich wäre... ob das gut ausgeht ;-)
Vielleicht gräbt in Zukunft mal ein Zivilisation zur Abwechslung mal Beschimpfungen über die Ewachsenen aus. Wenn es glimpflich ausgeht, dann menschliche Archäologen ;-)
[1] Bevölkerungsdynamik und demographischer Wandel - giz.de
[2] Baby-Boomer: Wird man im Alter automatisch konservativ? Die Midlife-Kolumne - DER SPIEGEL
!
Danke
MIAU
Gähn!
Dein Kommentar wartet deswegen jetzt auf Begutachtung. Falls alles in Ordnung sein sollte, wird er natürlich freigeschaltet.
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