Römische Polizeieskorte

Bloß weil er als Pirat in der CSU ist?

Sollte man natürlich auch nich ändern, aber das Geschmäckle bleibt. Zumal die Dargaud Bande unter der deutschen Besatzung auch prima "mitgearbeitet" hat und es nich soo weit hergeholt is, dass sich in dem Unternehmen ein merkwürdiger Stil entwickeln konnte, der in den jahrzehnten nachm Krieg noch etwas nachklang. Vor allem wenn man zum Vergleich die Werke aus dem Dupois Verlag heranzieht, dessen Autoren große Probleme hatten ihre "entartete Kunst" zu veröffentlichen (ganz im Gegensatz zur Ligne clair wohlgemerkt, *vorwurfsvoller Blick zu Herge*). Den Goscinny kann man leider nichmehr fragen, aber ich glaub der hätte es rückblickend auch anders gemacht. Der Einfluss von Walt Disney war am anfang halt noch stärker als der von Kurtzman... in jedem Fall n spannendes Thema. Verfolgt man die eine Strömung kommt man zu Monthy Python, Moebius, Dali, Warhol Bilal und ähnlich großartigen Künstlern, verfolgt man die andere landet man bei Frank Miller. If you know what i mean -_-

OK, Dein Hintergrundwissen sei mal so dahingestellt. Ich finde, dass die Darstellung des Pi'aten kein Geschmäckle hat. ALLE Charaktere bei Asterix sind überzeichnet. Es geht überall um Klischees, und damit wird humorvoll umgegangen. Sobald einer davon mal dunkelhäutig ist, hat es gleich ein Geschmäckle oder wie?

Ich nix vestähe, ich Außengelendä. Und jetzt alle mitsingen! Ein bisschen Spaß muss sein...

Neee, das war damals doch etwas komplizierter. Frankreich hat nachm Krieg n Haufen Gesetze erlassen um die französische Identität wieder herzustellen, und da gehörte auch zu, dass fast alle ausländischen comics auf dem Index landeten. Es durften keine Muskelfiguren verwendet werden, weil Ikonografie der Besatzungsmächte, es durften keine attraktiven Figuren gezeichnet werden, weil Attribut der Herrenrasse (sic!) usw (liest sich heute teilweise echt lächerlich). Asterix war ein Versuch all diese Vorgaben zu erfüllen, und ist dementsprechend etwas zur Groteske seiner selbst verkommen. Lucky Luke (paar Jahre später, gleicher Texter, andrer Zeichner) kam im künstlerisch libertärem Belgien raus, und trotz gleicher Autoren, kein französischer Ethnozentrismus erkennbar (oh wunder!) Große Sorge hatten die Zensurstellen damals auch wie, vor dem Hintergrund der deutschen Besatzung, die französischen Kolonien künftig vom Volk wahrgenommen werden, da gab es auch noch n Haufen Gesetze zu (der Pirat mit französischem Akzent ist natürlich Algerier)... Was bei "uns" während der Entnazifizierung passierte, haben manche der besetzten Gebiete quasi in Umgekehrt auch gemacht... Ich würde da gerne viel mehr zu schreiben... Zum Beispiel hat die New Yorker Kunstszene stark davon profitiert dass sich Künstler in Frankreich nichtmehr wohlfühlten, oder die Auswirkungen der Nachkriegszensur auf die Entwicklung der japanischen comics (da weiß ich viel zu wenig drüber, aber genug um es spannend zu finden), und ja, Gründung vom MAD Magazin Harvey Kurtzman, Picasso, Warhol... dann Kunst im kalten Krieg... riesen thema, sehr spannend!

...und das Geschmäckle kommt von der Zensurstelle, nicht weil bestimmte Ethnien schlecht wegkommen, sondern weil der Quastch gezielt zur Beeinflussung der Jugend implementiert wurde.

Gut, ich sehe, das ist Dein Thema. Das will ich Dir nicht wegnehmen. hehe

Pfffffrrrrrt

Art Spiegelmann hat die Problematik ganz umgangen und hat einfach Spezies geändert.

Was weiß ich. Vielleicht kam er auch aus Niederbayern. Auf jeden Fall war er schwarz.

Billy Mo - Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut - 1992 - YouTube